Ich halte mich eigentlich für einen geduldigen Menschen. Und doch beobachte ich Tag für Tag die vielen Knospen an meinem Flieder und kann es nicht erwarten, dass er endlich blüht.
Und habe dabei völlig übersehen, dass sich die Blätter inzwischen entfaltet haben und so herrlich frisch grün sind, zart und so hübsch und den Weg bereiten, den Rahmen setzen dafür, dass die Blüten später so richtig zur Geltung kommen.
Da ist schon längst etwas da!
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich blicke auf mich selbst und meine Entwicklung ähnlich, wie ich mit meinem Flieder umgehe.
Ich habe eine Idee davon, wer ich werden und was ich für mein Leben will. Freiheit. Leichtigkeit. Tanz und Spiel. Mit offenem Herzen in Verbindung gehen. Gestalten. Meinen Sinn finden und der Welt dienen. Zum Beispiel. All das sind die Knospen, Ideen davon, was mal werden könnte. Und ich bin so ungeduldig! Ich will sie jetzt!
Und dabei übersehe ich, was sich so unscheinbar in meinem Leben bereits entfaltet. Wie jeden Tag etwas Frisches, etwas Neues, etwas Lebendiges größer wird in mir und den Rahmen setzt für alles, was noch kommen wird, für alles, was sich vorbereitet, für alles, für das es eben jetzt einfach noch nicht an der Zeit ist.
Dabei ist auch all das, was sich jetzt schon entfaltet, so zart, so hübsch, so frisch grün. Grün, wie die Hoffnung. Grün wie: "Der Rest kommt. Es ist der natürliche Lauf der Dinge. Hab Geduld!"
Ja. Ich darf die Geduld noch mehr einladen. Das Vertrauen. Und die Freude an allem, was (in mir) wächst.
Wie geht es dir? Kannst du den Wachstum genießen oder übersiehst du ihn, weil du ungeduldig auf ein "fertig" wartest?
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