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Mit allem willkommen sein.

Hast du auch seltsame Ängste?


Eine von meinen ist die, vor dem Fallen. Die Abgründe müssen nicht tief sein - doch wenn der Moment der Angst kommt, wird alles in mir zittrig. Die Bedrohung muss auch nicht real sein - es reicht mein reges Kopfkino.


Wie oft ich abends schon panisch im Bett lag, vor lauter Gedanken darüber, dass meine Nichte oder mein Neffe von meinem Balkon fallen könnten, obwohl sie eigentlich nie bei mir zu Besuch sind...


Diese Ängste, die keinen Grund haben und so irrational sind, zeige ich nichtgern. Schäme mich. Vergrabe sie in mir.


Kürzlich war ich mit zwei Freundinnen auf Ibiza und wir saßen zum Sonnenuntergang an einer Klippe. Ne Weile war alles fein, dann ging mein Kopfkino los und es fühlte sich an, als würde sich der Boden nach vorne neigen. Später stand eine Freundin mit Abstand zur Kante und meine Angst kam wieder. Ich berichtete ihr davon und bat sie, etwas vom Rand wegzutreten. Sie tat es sofort. In aller Selbstverständlichkeit.


Erst am nächsten Tag wurde mir klar, wie wichtig dieser Moment für mich war.


Meine irrationale Angst auszusprechen.


Und damit gehört zu werden. Ohne "Ach, stell dich nicht so an, ich stehe doch weit genug weg!" oder, im Extremfall, einen albernen Scherz von gespieltem Abstürzen (alles schon erlebt).


Nein. Meine Angst, egal ob "berechtigt" oder nicht, wurde ernstgenommen.


Wow. Ich ehre es, solche Verbindungen zu haben in meinem Leben. Denn sie zeigen mir so klar, dass ich mit allem willkommen bin. Und mich für nichts schämen muss.


Hast du auch solche Ängste, die eigentlich keinen Sinn machen und bist du dir und anderen damit willkommen? Hast du auch schon erlebt, wie warm und schön es sich anfühlt, so gehört zu werden?

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